Der Punkteplan:
Oft kann man, vor allem mit Kindern, viel erreichen, wenn man einen
Punkteplan einführt.
Hier werde ich mal unser System vorstellen:
Anfang:
Wir haben für jedes Kind die Dinge rausgeschrieben,
die immer wieder zu Streit und Frust führten- dass ist bei uns z.B.
morgens aufstehen, waschen, anziehen- Hausaufgaben in vorgegebener
Zeit schaffen (nicht träumen)- aufräumen, Fische, bzw. Kaninchen
füttern, Müll rausbringen, beim Mittagessen sitzen bleiben...
Je nach Wichtigkeit gibt's verschiedene Punkteanzahl, z.Zt. bei
uns maximal am Tag 12.
Um abends eine halbe Stunde fernsehen zu dürfen müssen sie 10 Punkte
bezahlen, für eine halbe Stunde Computerspielen 5.
Als Punkte habe ich Spielsteine aus einem 4-gewinnt-Reisespiel
genommen, da die beiden erst 6 und 7 sind und sie die Punkte so
besser zählen können. Außerdem hat so jeder eine eigene Farbe und
das gegenseitige Wegnehmen entfällt.
Hier noch ein paar wichtige Infos:
- Ein Punkteplan muss immer positiv sein- d.h. keinen Punktabzug
und auch die Formulierungen müssen positiv ausgedrückt sein (nicht
"keinen Saustall hinterlassen" eher "gut aufgeräumt
"). Ist für uns kaum ein Unterschied, für Kids und vor allem
ADSler wichtig
- Es müssen erfüllbare Dinge sein (nicht so was wie "lieb
zu deinen Eltern sein")
- Man muss absolut konsequent sein und vorher die Regeln ganz
klar und deutlich machen (keine Ausnahmen)
- die Belohnung muss für das Kind auch wirklich "wichtig"
sein
- mit wenigen Dingen anfangen, die Kids nicht mit 10/ 20 Sachen
gleichzeitig überfordern
- es auch locker sehen, wenn etwas nicht erfüllt wird. Durch
den Punkteplan erfahren die Kids, dass sie selber bestimmen können
und auch, dass es Konsequenzen hat, wenn sie "keinen Bock"
haben. Allerdings sollten man ihnen auch die Chance lassen mal
etwas nicht zu erreichen.
- mehr Punkte erreichen können, als sie für die Belohnung brauchen
. Ich habe es bei meinem Sohn gesehen, wie wichtig es ist. Er
kann mal einen schlechten Tag haben, ohne dass es Konsequenzen
hat, wird es aber zur Gewohnheit, muss er auf das Fernsehen verzichten.
- als "Belohnung" etwas nehmen was sie wirklich gerne
tun würden
- nicht zu viele Dinge verlangen, sondern erst mal nur, was besonders
nervt
- regelmäßig Punkteplan anpassen.
17.12.2006
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