Vortrag 11.4.02 in Olpe von
Diplompsychologen und psychologischen Psychotherapeut Bernhard
Klasen
Hyperaktivität und Jugendgewalt
Dies ist jetzt der 3. Versuch einen Bericht über den Vortrag zu
schreiben. Beim ersten Versuch ist mir leider mittendrin der Computer
abgestürzt.... Datensicherung hatte ich gerade eine Woche vorher
gemacht... Schade eigentlich... der mühsame, erste, eigentlich recht
gut gelungene Versuch war weg...
Beim 2. Versuch bekam ich die Infos einfach nicht mehr so richtig auf
die Reihe... es war schon zu viel Zeit vergangen.... und meine Notizen
waren nicht wirklich gut... das Ergebnis war eine ziemlich wirre Zusammenstellung
von zusammen kopierten Informationen... die meisten direkt von der Homepage
von Bernhard Klasen... na ja, nicht wirklich kreativ ;-)
Dies wird jetzt also der 3. und letzte Versuch... wenn es wieder nichts
wird, dann wird dies hier niemand zu lesen bekommen, wenn doch, dann wird
das nicht unbedingt ein Bericht von dem Vortrag, sondern ein Mischmasch
aus Vortrag, Literatur, meinen Erinnerungen und meiner persönliche
Meinung...
Viele Dinge sind auf der Homepage von Bernhard Klasen schon bestens erklärt...
so gut kann ich es gar nicht wieder geben und man braucht auch nicht immer
alles doppelt und dreifach zu schreiben... deshalb habe ich zu diesen
Stellen direkt einen Link gesetzt.
Stellt sich nur noch die Frage, ob ich dem Ganzen nicht einen anderen
Titel geben sollte?! Na ja, der Titel stimmt ja eigentlich immer noch:
Hyperaktivität und Jugendgewalt
Ich habe keine Hoffnung mehr, für
die Zukunft unseres Volkes,
wenn sie von der leichtfertigen Jugend von heute abhängig sein sollte.
Denn diese Jugend ist ohne Zweifel unerträglich, rücksichtslos
und altklug.
Als ich noch jung war, lehrte man uns gutes Benehmen und Respekt vor den
Eltern.
Aber die Jugend von heute will alles besser wissen.
Hesiod (griechischer Dichter, ca. 700 vor Christus)
Bernhard Klasen fing mit diesem "Eingangsspruch"
an. Ich finde ihn immer wieder Klasse- wie oft hört man, dass die
Jugend schlimmer geworden ist, und früher waren die Jugendlichen
anders... na ja, wenn man bedenkt WANN dieser Spruch entstanden ist, dann
kann man davon ausgehen, dass es nicht wirklich besser war... Früher
;-)
Der Vortrag war wirklich Spitze gemacht, sehr schnell, viele,viele
Folien und Super Informationen- einfach zu viel und zu gut um mitzuschreiben
;-)
Am Anfang ging es erst einmal um generelle Dinge:
Was gibt es noch für Bezeichnungen
für ADS?
Wie und was ist bei einer Diagnose
wichtig/ zu beachten?!
Was ist Konzentrationsstörung
- Impulsivität - Übermäßige körperliche Aktivität?
Was steht im ICD
10 (Klinisch-diagnostischen Leitlinien der Internationalen Klassifikation
psychischer Störungen der Weltgesundheitsorganisation WHO ) über
die Diagnostik / über HKS?
Wie wirkt sich ADS auf das Verhalten
aus?
Und auch das typische "Aber die Kinder können
doch wenn sie nur wollen" war ein wichtiges Thema:
Warum können die Kinder manchmal und warum manchmal
nicht? Warum sind sie manchmal hochmotiviert und plötzlich einfach
nicht mehr interessiert? Warum haben sie immer wieder so große Probleme
mit ihren Emotionen umzugehen?
Bei ADSler ist das "Konzentrieren-Können",
die Motivation und die Emotion wie bei einem Pendel- meistens erreichen
sie die Extreme: ganz positiv, oder ganz negativ.
Aber was bewegt das Pendel?
Russel Barkley, in Amerika gegenwärtig führender Experte, nennt
als mögliche Gründe folgendes:
- Ausmass der Anforderungen an Hemmungsprozesse
- Anwesenheit des Vaters
- Wiederholung der Instruktionen
- Neuheit und Stimulation durch Aufgaben
- Ausmass der Konsequenzen
- Grad der Erschöpfung
Je nachdem kann dann das Pendel in Richtung "gut Konzentrieren-
gute Leistung" schwingen (bei z.B. neuen Interessanten Dingen), oder
eben auch ins Negative schwingen (Müdigkeit, etc.)
Typischer Weise treten die Probleme verstärkt in solchen Situationen
auf, in denen von den Kindern oder Jugendlichen eine längere Ausdauer
erwartet wird. Dagegen treten diese Auffälligkeiten bei vielen Kindern
gar nicht oder nur in verminderter Form auf, wenn sie sich in einer neuen
Umgebung befinden, wenn sie nur mit einer Person zusammen sind oder wenn
sie sich einer Lieblingsbeschäftigung widmen, selbst wenn diese ein
hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordert.
Prof. Dr. Manfred Döpfner hat eine Auflistung erstellt, die das
Ergebnis einer eigenen Untersuchung ist, in der Eltern von ADSH Kindern
im Alter von 6 bis 10 Jahren gefragt wurden, welche familiären Situationen
als besondern belastend erlebt werden. (aus
Wackelpeter & Trotzkopf)
Sehr interessant ist es auch zu sehen, welche Probleme zusammen
mit ADS auftreten können.
Gerade das oppositionelle Trotzverhalten oder die aggressive
Störung des Sozialverhaltens macht diese Kinder für die "normale"
Umwelt nicht gerade beliebter.
Interessant ist auch die Häufigkeit
von ADS in Deutschland und anderen Ländern zu sehen:
Wenn wir uns jetzt ansehen, welchen Verlauf ADS nehmen kann, ist auch
zu verstehen, warum gerade diese Kinder (und diese später auch als
Erwachsene) solche Probleme haben.
Die
Kurzfassung KÖNNTE so aussehen:
Kind ist sehr lebhaft, laut, schnell wütend, kann schlecht
Grenzen akzeptieren--> Eltern sind überfordert, Erzieher, andere
Kinder sind oft genervt
Das Kind kommt schon oft mit der Einstellung "ich kann
eh nichts" oder "mich mag eh keiner" in die Schule, fühlt
sich schnell persönlich angegriffen---> es wird geärgert
(macht doch Spaß jemanden so richtig auf die Palme zu bringen)--->
es wehrt sich zu Recht, aber oft zu "hart" und bekommt oft den
"schwarzen Peter" zugeschoben (ist oftmals schon als aggressiv
abgestempelt)
Dazu kommen die Schulprobleme durch fehlende Konzentration-->
extremer Rückzug, oder vermehrtes Aggressives Verhalten.
Diese Kinder neigen als Jugendliche eher als andere zu Alkohol-
und Drogenmissbrauch, sie suchen sich die "richtigen" Freunde,--->
endlich werden sie akzeptiert wie sie sind, können "mitreden"--->
oftmals kommen sie dadurch in "schlechte Gesellschaft", machen
Aktionen mit, weil sie nicht wieder ausgeschlossen werden wollen, oder
weil sie ganz impulsiv erstmal gar nicht darüber nachdenken, WAS
sie da gerade machen.
Und irgendwann sind diese Kinder dann Erwachsene und müssen
mit den Langzeitfolgen
einer unbehandelten ADS klarkommen. Oftmals sind sie schon straffällig
geworden, haben Alkohol- und Drogenerfahrung, Depressionen, Angststörungen,
haben selten einen Schulabschluss der ihren eigentlichen Fähigkeiten
entspricht und haben wenig, bzw. kein Selbstbewußtsein, etc...
Seid gerecht.
Sucht nicht Schuldige,
sondern Ursachen.
(W. Mitsch)
Auch in diesem Bereich verweise ich lieber direkt auf die
Homepage von Bernhard Klasen...
Wahrscheinlich ist die Ursache von ADS eine Vernetzung von
Biologischen, Psychischen und Sozialen Faktoren..
Ein Mensch mit ADS und "perfekten"psychischen
und sozialen Faktoren wird wahrscheinlich ganz anders klarkommen und wesentlich
weniger Probleme haben, als einer, der dazu noch im "schlechten"
sozialen Umfeld lebt.
Wenn ein Kind mit Aufmerksamkeitsproblemen in einem Elternhaus
aufwächst, dass genau auf seine Bedürfnisse eingeht, d.h. einen
liebevollen, konsequenten Erziehungsstil, struktruierter Tagesablauf,
immer wieder Regeln wiederholen bis sie gelernt sind, das Positive statt
Negative am Kind zu sehen, etc... dann kann so ein Kind schon sehr früh
lernen seine eigenen Strukturen zu erlernen, es kommt damit viel besser
klar, ist seltener frustriert. Es wird wesendlich besser klarkommen, als
ein kind, was dies nicht bekommt.
Wenn wir davon ausgehen, dass ADS vererbt wird, dann werden
wahrscheinlich bei vielen auch psychische und soziale Probleme dazu kommen.
Denn wenn ein Elternteil ADS hat, wahrscheinlich selber sehr unstruktuiert
aufgewachsen sind, selber psychische Probleme hat, evtl. noch Alkoholmissbrauch
hinzukommt und oftmals noch Geldprobleme, dann ist die Frage, ist das
Kind nun aggressiv, weil der Vater aggressiv ist und es aus einem schlechten
sozialen Umfeld kommt, oder ist das Kind aggressiv, weil der Vater aggressiv
ist, weil er selber soziale und psychische Probleme hat und sehr impulsiv
reagiert?
Dies soll natürlich keine Entschuldigungfür Aggressivität
oder Gewalt sein, aber es stell sich einfach die Frage nach der URSACHE.
Ist die Ursache nur das soziale Umfeld, dann sollte es genügen,
dass Kind (im schlimmsten Fall) da raus zu holen.Oft wird man jedoch erleben,
dass sich die Probleme des Kindes nicht wesendlich verbesser, solange
nicht auch das ADS behandelt wird. Nur wenn die Ursache klar ist, kann
man auch das Problem anpacken, nur dann gibt es Chancen aus diesem Negativkreis
auszubrechen.
Ein paar besondere Probleme
die ADSler haben hat Russel Barkley zusammengestellt.
Gerade die Probleme die durch "nicht abschätzen
können was mein tun für Folgen hat", "nicht aus Folgen
lernen" oder "nicht mit einer begonnenden Aufgabe sofort aufhören
zu können" veranlassen ADSler immer wieder dazu in entsprechende
"Fallen" zu tappen. Sie werden oft von anderen nicht akzeptiert
oder sogar geärgert.
Was weiß man über den Verlauf von aggressiven
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern?
Die Weichen für eine ungünstige Entwicklung werden
oft schon in der frühesten Kindheit, manchmal sogar schon vor der
Geburt, gelegt. Schon früh kann sich ein schwieriges Temperament
offenbaren, bei den sog. Schreibabys werden oft auch schon die Eltern
bald an ihre Leistungsgrenze gebracht.
In
diesem Bereich forschte besonders Loeber (1982, 1990).
Grob gesehen gibt es zwei Muster:
Früher Beginn:
Auffällige, sog. dysfunktionale Verhaltensmuster (meint erste Verhaltensauffälligkeiten)
werden bereits in der Vorschulzeit im familiären Umfeld erworben.
Man sieht hier oft aufsässiges, trotziges oder unfolgsames Verhalten,
das durch Inkonsequenz noch verfestigt und verstärkt wird.
Nach der Einschulung bestehen Defizite im Sozialverhalten, die zu Problemen
mit Lehrern und Mitschülern führen. Sie erfahren in der Schule
Ablehnung bei Mitschülern und Lehrern, Teilleistungsstörungen
können zu schlechten schulischen Leistungen führen. Im Laufe
der Zeit werden immer neue, oft schwerwiegendere antisoziale Handlungen
begangen. Die erfahrene Ablehnung führt zu einem negativen Selbstbild
"ich bin sowieso doof und bescheuert" ("nur wer durch andere
Achtung erfährt, kann sich selbst Achtung entgegenbringen");
Defizite in der sozialen Kompetenz führen zu einer Hilflosigkeitserfahrung
aus dieser Situation heraus zu kommen. Findet sich in dieser Situation
nun eine antisozial eingestellte Gruppe von ungefähr Gleichaltrigen,
die dem Jugendlichen bei Aggressivität Achtung zollt, ist der Teufelskreis
komplett und die delinquente Laufbahn besiegelt.
Später Beginn: Typisch
ist hier die starke Beeinflussung durch Gleichaltrige. Der Verlauf ist
meist positiver, weil die Jugendlichen über angemessene soziale Fertigkeiten
verfügen und das Selbstbild oft besser ist. Die Delikte sind meist
nicht so gewalttätig (Diebstahl, Betrg, Drogenmißbrauch). Eine
Therapie ist hier nach Petermann aussichtsreicher.
Patterson und Bank legen 1989 ein vierstufiges Modell der Entwicklung
aggressiver Verhaltensstörungen vor:
Folgende Grundannahmen liegen dem
Modell zugrunde:
Eine aggressive Verhaltensstörung
entsteht über einen langen Zeitraum, wobei die Schwere der Störung
anfangs trivial, später jedoch pathologisch erscheint.
Erste Stufe: Das Kind ist unfolgsam
und unkooperativ. Die Eltern verhalten sich inkonsequent und somit verstärkend.
Zudem wird den Kindern zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Eltern wissen
nicht, wo und mit wem sich ihre Kinder aufhalten. Dies kann bereits zu
Auseinandersetzungen der Eltern wegen des Erziehungsverhaltens führen;
Folge ist eine massive Verunsicherung der Eltern, die konsequentes Verhalten
erschwert. Weiter erschwerend ist eine Hyperaktivität des Kindes,
eine antisoziale Persönlichkeitsstörung eines Elternteils, ein
niedriger sozialer Status, spannungserhöhende Faktoren der Eltern
(Arbeitslosigkeit, Ehekonflikte, psych. Erkrankungen bei den Eltern).
Dieses stellt bereits einen Teufelskreis dar, der die Problematik verfestigt.
Patterson konnte belegen, daß ein stabiles Problemverhalten des
Kindes mit einem stabilen Elternverhalten einhergeht. Entscheidend ist
wieder der Zeitpunkt des Eintretens der familiären Krise, weil man
daraus schließen kann, welche sozialen Fertigkeiten das Kind beherrscht.
Zweite Stufe: Die soziale Umwelt
reagiert, und das Kind wird isoliert. Hinzu kommen schulische Leistungsprobleme.
Das Mißerfolgserlebnis ist verdoppelt.
Dritte Stufe: Das Kind ist
in der Schule und im sozialen Umfeld isoliert und sucht sich Personen,
die sein Verhalten billigen, was auch zu einer Selbstwertstärkung
führt. (Es wird eine Gruppe gesucht, die ihn als Person akzeptiert)
Diese neue Peergroup wird verstärkt aufgesucht, die soziale Isolierung
wird verstärkt, das Verhaltensrepertoire weiter eingeengt. Das aggressive
Verhalten wird in der Peergroup verstärkt, es gibt aggressive Modelle,
angemessenes Verhalten wird im Alltag zu wenig verstärkt, oft wird
es sogar (unwissentlich) bestraft. Wenn die Eltern zudem nicht wissen,
wo und mit wem die Kinder sich aufhalten, ist delinquentes Verhalten absehbar.
Vierte Stufe: Es kommt zur
Delinquenz.
(eine Zusammenfasssung von Bernhard
Klasen, aus "Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin bei Kindern
und Jugendlichen", Steinhausen/von Aster, Aggression und Delinquenz)
Frustration ruft oft, aber nicht immer
Aggression hervor. Obwohl Frustration hinreichen kann, um Aggression auszulösen,
konnte man nicht nachweisen, dass Frustration für die Aggression
ist, d.h. dass den Aggressionen immer Frustrationen vorausgehen.
Aggressives
Verhalten ist oft ganz einfach eine Reaktion auf Belästigung, Kritik
und Frustration. Tut einer dem anderen etwas an, so ist es hochwahrscheinlich,
dass der Gekränkte wütend wird und Angriffslust gegen den Urheber
der Attacke in sich regt. Auch wenn die Versuche eines Menschen, sein
erstrebtes Ziel zu erreichen, mutwillig vereitelt werden, steigen Aggressionen
in ihm hoch. Sieht er, dass die Frustration ihm unabsichtlich oder gerechtfertigterweise
zugefügt wurde oder machen "mildernde Umstände" sie
erträglicher, so wird er weniger wütend und neigt nicht so leicht
zu aggressiven Reaktionen. Hat die Frustration also einen guten Grund,
ist die Aggression minimal. (Einführung in die Psychologie, Bourne/Ekstrand)
Besonders bei Jugendlichen ist ein
häufiger Zusammenhang zwischen aggressiven und delinquentem Verhalten
zu beobachten (Petermann& Warschburger, 1998). Im Gegensatz zur Aggression
kann bei der Delinquenz (Straftat) keine psychologische Begriffsbestimmung
vorgenommen werden, da es hier um einen juristischen Terminus (Fachausdruck)
handelt, der eine Gesetztesüberschreitung umschreibt. Ab welchem
Schadensausmaß aggressives Verhalten kriminalisiert wird und damit
delinquentes Verhalten vorliegt, hängt von der Rechtsprechung und
damit letztendlich von gesellschaftlichen Normen ab. (aus "Verhaltenstherapie
und Verhaltensmedizin bei Kindern und Jugendlichen", Steinhausen/von
Aster, Aggression und Delinquenz)
Wenn man sich das so anschaut, ist es eigentlich nicht verwunderlich,
dass gerade ADSler auch oft aggressiv sind. Frustrationen müssen
sie meist oft erleben (durch Ablehnung anderer Menschen, nicht "bei
der Sache bleiben" können, falsche Einschätzung von Situationen
und schlechte Wahrnehmung (der hat mich absichtlich geschubst, statt zu
sehen, dass sie versehentlich angerempelt worden sind), Kritik an seiner
Person oder seinen Tun,..... etc.). Sie können oft nicht erkennen,
wenn sie unbeabsichtigt oder zu Recht "verletzt" werden. Somit
ist es ihnen auch oft nicht möglich die Aggression abzumildern. Dazu
kommt noch die Impulsivität (erst handeln, dann denken).
Was kann man machen? Vorbeugung im Vorschul- und Grundschulalter:
Je früher wir hier was unternehmen, desto Erfolgversprechender
ist die Zukunft. Je eher der Teufelskreis unterbrochen wird, je weniger
negativ Erfahrungen die Kinder haben, um so eher können sie auch
mit ihren positiven Fähigkeiten umgehen.
- Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Kind (gerade ein schwieriges Kind
braucht viel Lob und Liebe)
- Fördern Sie Hobbys (gerade diese Kinder sind oft in einem Bereich
sehr begabt- und sehen, dass auch SIE was schaffen können, dass
sie eben nicht unfähig sind)
- Fördern Sie angemessene soziale Kontakte (sie kommen mit anderen
Kindern zusammen- können in der Gruppe lernen- kommen seltener
in schlechte Gesellschaft)
- Informieren Sie sich, womit sich Ihre Kinder in ihrer Freizeit beschäftigen
.
- Erreichen Sie Sicherheit im Erziehungsverhalten durch entsprechende
Elterntrainings:
(gerade weil wir Eltern oft froh über jede Sekunde Ruhe sind, unsere
Nerven oft schon blank liegen, müssen wir oft erst wieder lernen
auch die Vorteile, die Fähigkeiten, die Freude und die Liebe zu
unseren Kindern zu sehen)
- Halten Sie intensiven Kontakt zur Schule
- Fördern Sie die Interessen des Kindes!
- Suchen Sie sich rechtzeitig Hilfe bei Ehespannungen, bei kindlicher
Hyperaktivität, bei eigener psychischer Erkrankung.
(viele Probleme werden von Generation zu Generation weitergeben, weil
es keiner schafft diesen Kreislauf zu durchbrechen.... wir helfen unseren
Kindern auch, indem wir uns helfen lassen)
Man gibt Ratschläge,
aber die Ausführung bringt man keinem bei.
(La Rochefoucauld)
Zum Abschluss möchte ich hier an dieser Stelle ein
ganz besonders großes Lob an Bernhard Klasen aussprechen. Er arbeitet
nicht nur in seiner Praxis hauptsächlich mit Hyperaktiven Kindern,
er ist auch ehrenamtlich sehr engagiert- im Internet genauso wie im
Kinderschutzbund in Olpe. Seine Aktivitäten gehen weit über
das Maß des beruflichen hinaus. Zudem ist er sehr bemüht
Informationen über ADS weiterzugeben, macht verschiedene Vorträge
zum Thema und baut gerade ein Elterntraining auf.
Bernhard, Danke, dass du dir immer so viel Zeit für
uns Eltern nimmst und uns mit Rat und Tat zur Seite stehst! Mach weiter
so!
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19.05.2003
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