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Flieg Vogel FliegDer kleine graue Vogel sass traurig am Wegesrand. Er konnte nicht mehr, alles tat ihm weh und er war so traurig, traurig, weil er nicht fliegen konnte. Es kamen viele andere Tiere vorbei. Sie sahen den kleinen Vogel und versuchten ihn zu trösten, ihm zu helfen. Aber die meisten gaben schnell wieder auf. Sie wussten nicht wie sie ihn helfen konnten. Da kam zum Beispiel eines Tages ein Eichhörnchen vorbei und fragte den kleinen Vogel, warum er nicht fliegen kann. Der kleine Vogel antwortete ihn, siehst du nicht die vielen kleinen und grossen Päckchen auf meinem Rücken und Flügeln? Sie drücken mich runter, sie sind einfach zu schwer. Das Eichhörnchen verstand das nicht. Es konnte keine Päckchen sehen und dachte bei sich, dass der kleine Vogel wohl etwas spinnt und zog weiter seines Weges. Andere Tiere konnten die Päckchen erahnen. Sie waren unsichtbar, aber doch da und bestimmt auch schwer. Einige gaben dem kleinen Vogel den Tip sich einfach zu schütteln, dann würden sie schon abfallen. Der kleine Vogel versuchte es, aber jedes Mal, wenn er sich schüttelte, kamen die Päckchen ins rutschen und alles tat ihm noch mehr weh und er hatte Mühe sich dann überhaupt noch auf den Beinen zu halten. Nein, das war wohl der falsche Weg. Eines Tages kam ein Bär an dem Vogel vorbei. Er konnte die Päckchen sehen, er verstand den Vogel. Er wollte gerne helfen und blieb lange bei ihm. Ganz langsam erklärte er ihm, dass man die Päckchen auspacken muss, jedes einzelne- man muss sie auspacken und bei jedem Teil entscheiden, ob es zu schwer ist, oder, ob es wichtig für den Vogel ist. Der kleine graue Vogel versuchte es. Es war mühsam. Er fing bei einem Päckchen an, entdeckte dort viele schwere Dinge, konnte sich aber nicht entscheiden, was davon wichtig war und was nicht. Er packte ein paar kleine Dinge aus, aber die meisten Dinge wurden wieder eingepackt. Der Bär versuchte ihm zu erklären, dass wenn er das wieder einpackt, sich nicht viel ändert- sich nur das Gewicht anders verteilt. Vielleicht sogar ungünstiger. Der kleine Vogel versuchte es immer wieder. Aber je mehr er sich bemühte, um so weniger konnte er wirklich weg werfen. Aber immerhin war es schon so, dass er laufen konnte. Damit gab er sich erstmal zufrieden. Laufen war immerhin besser als immer am Wegesrand zu sitzen. Der Bär versprach in seiner Nähe zu bleiben und weiter zu helfen. Aber der kleine Vogel müsste schon selber entscheiden, was er noch braucht und was nicht. Es kam auch noch ein anderer Vogel vorbei. Der versuchte ihm auch zu helfen. Aber die Päckchen auspacken, dass schaffte er auch nicht. Er tröstete den kleinen grauen Vogel und dass war schon etwas, was ihm sehr half. Bald konnte man sie nur noch zusammen sehen, wie sie sich gegenseitig halfen ihre Päckchen zu tragen. Eines Tages passierte es dann. Ein schreckliches Unwetter zog übers Land. Der kleine graue Vogel schaffte es nicht mehr sich irgendwo zu verkriechen. Er war den Wind und dem Regen ausgeliefert. Er hatte schreckliche Angst. Der Bär war irgendwo in seiner Höhle und konnte die Not des Vogels nicht sehen. Der andere Vogel war ganz in der Nähe, versuchte ihm zu helfen. Konnte aber seinen eigenen Unterschlupf nicht verlassen. Er rief dem kleinen grauen Vogel immer wieder zu, dass er nicht alleine sei und dass er das schon schaffen würde. Dem kleinen Vogel wurde es da schon etwas wohler. Ja, daran wollte er denken, er war nicht alleine. Irgendwie würde er es schon schaffen. Da erfasste ihn der Wind, nahm ihn mit empor zu den Wolken. Der kleine Vogel staunte nicht schlecht. Klar er hatte Angst, aber die Schönheit der Welt hatte er ja aus dieser Perspektive noch nie gesehen. Wie klein die Welt aussah, wie schön es über den Wolken war. Er spürte eine wahnsinnige Freude in sich. Da hatte die Reise schon ein Ende. Der Wind hatte ihn ganz sanft wieder auf die Erde gleiten lassen, so als ob er ihm wirklich nur mal die Schönheit hatte zeigen wollen. Der kleine graue Vogel lief schnell zu dem anderen Vogel. Der guckte ihn nur ganz erstaunt an. Aber der kleine Vogel bemerkte es noch nicht mal richtig. Auch die anderen Tiere kamen und staunten. Der kleine Vogel konnte richtig schnell laufen. Aber bis er darauf angesprochen wurde, war es ihm gar nicht bewusst. Dann staunte er selber über sich. Es war so viel einfacher als früher. Der Wind hatte scheinbar ein paar der Päckchen heruntergeweht. Er fühlte sich schon sehr viel besser. Aber das reichte ihm noch nicht. Er beschloss sich auch noch von den anderen Päckchen zu trennen. Einige gingen so leicht ab, dass es eine Freude war sie weg zu werfen. Andere... na ja, andere liessen sich nicht ganz lösen, waren so fest verschlossen, dass da wohl nur der Bär noch helfen kann sie zu öffnen. Aber als der kleine Vogel fertig war, fühlte er sich viel leichter als vorher. Er teilte diese Freude mit dem anderen Vogel. Und vor lauter Freude breitete er seine Flügel aus und flog. Er staunte über sich selber und auch der andere Vogel staunte. Er konnte fliegen. Es war einfach nur schön. Er flog zu dem anderen Vogel und erzählte ihm alles und sie machten viele Pläne für die Zukunft. Sie würden zusammen durch die Welt fliegen und sehen, was es dort noch so alles schönes zu entdecken gibt. Der kleine Vogel wusste, dass es immer wieder mal wieder neue Päckchen geben würde und ein paar alte hatte er ja auch noch. Aber er würde sie auch noch auspacken. Er wusste jetzt wie es geht und wusste, dass es andere Tiere gab, die ihm dabei helfen. Er war geflogen und dass wollte er immer wieder erleben und dafür würde er kämpfen. Es würden immer wieder neue Päckchen kommen, dass war im vollkommen klar. Und so manches mal würden sie ihn bestimmt auch wieder auf die Erde zwinggen, aber er würde sie anpacken und auspacken- er will das Fliegen nie wieder vergessen. Und er wollte alles daran setzten auch dem anderen Vogel zu zeigen, wie schön die Welt von oben ist. Denn eins war ihm klar... alleine wollte er nicht mehr sein. Alleine würde ihm auch das Fliegen nicht so viel Spass machen. 28.06.2002 ©Schlappy zurück zur Geschichtenübersicht
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17.02.2007
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