Über uns

ADS(H)

Forumsarchiv

Chat

RLS

Geschichten, Märchen

Lieder

Gästebuch

Was ist Neu?

 

| impressum | home | ads-familie | sitemap  

 

Dr. med. Martin Winkler
Hilfen für Eltern mit ADHS-Kindern
Ressourcen erkennen – Ressourcen nutzen

Hilfen für Eltern bei ADHS

  • Aufmerksamkeitskontrolle und Steuerung
  • Wahrnehmung und Aktivitätssteuerung
  • Emotionssteuerung und Impulsivität
  • Selbstorganisation und Handlungsplanung

ADHS Phänomenologie

Input
Wahrnehmung
  • Wahrnehmungsstörung
  • Integrationsstörung
Processing
Denken und Fühlen
  • Unaufmerksamkeit
  • kein Zeitgefühl
  • schlechtes Gedächtnis
  • Motivationsprobleme
Output
Verhalten
  • Impulsivität

 

Multifaktorielle Symptomatik

  • Vulnerabilität (Verletzbarkeit)
  • Stress
  • Familie
  • Neurochemie
  • Bewältigung/ Ressourcen

Umfassende Diagnostik der ganzen Persönlichkeit

Das multiaxiale Klassifikationsschema

  1. Psychiatrisches Syndrom nach ausführlicher Anamnese
  2. Umschriebene Entwicklungsstörungen
  3. ?
  4. Abklärung körperlicher Symtome
  5. Assozierte, aktuelle, abnorme psychosoziale Umstände (z. B. Trennung der Eltern, Schulwechsel usw.)

Problembereiche bei Kindern mit ADHS nach Döpfner

Familie
 
  • Inkonsistente Erziehung
  • Mangelnde Kontrolle
  • Mangel an positiven Beziehungen
 
  • familiäre Belastung
  • Psychische Probleme der Eltern
Kind
 
  • Hyperaktivität
  • Aufmerksamkeitssteuerung
  • Impulsivität
Schule
 
  • Aggressives Verhalten
  • Schulleistungsdefizite
  • negative Lehrer- Schüler Beziehung

Individualität und Persönlichkeit

  • dieses ADD ist tatsächlich nicht immer gleichmässig vorhanden. Sicher:
  • am negativem Stress zeigt es sich am heftigsten
  • Die Mischung macht es- es gibt keine DIN-Norm für ADHS.
  • Daher ist es nicht verwunderlich, wenn manches zur Katastrophe wird, was eigentlich kein Problem wäre
  • dem ADDler Stress zu machen scheint allerdings Programm

Der erfolgreiche ADHSler hat es gelernt

  • seine Ziele zu visualisieren
  • sie sich vorzustellen und
  • den Weg dahin zu erkunden

Er meidet den Kampf mit bekannten Stolperfallen

Der bekannte amerikanische ADHS-Forscher Russel Barkley definiert ADHS als: „Entwicklungsstörung der Selbstbeherrschung“.

Sichtweisen

  • äussere Sicht
    • Verhalten
    • sichtbare Symptome
    • Klassifikation in Syndromen
  • innere Sicht
    • Funktionelles Verständnis
    • dynamische Regulationsstörung
    • Individuelle Voraussetzungen- Ressourcen

Diathese (Umsetzung) - Stress- Modell

Stress kann lange kompensiert werden. Mädchen kompensieren besonders langsam. Durch Veränderungen im Leben tauchen neue Anforderungen auf. Die verschiedenen Problematiken addieren sich. Stress ist für ADHSler Gift.

Eltern von Kindern mit einem ADHS haben ein 24fach erhöhtes Risiko selber ADHS-Betroffen zu sein (Dez. 2003 Journal of American Academy of Child adolesence Psychiatry). Etwa jeder 3. Vater, der ADHS hat, hat auch ein oder mehr ADHS Kinder.

Gute Ratschläge...

  • ADHS Eltern brauchen keine guten Tipps
  • ADHS Eltern haben berechtigten Grund zu Ärger und Frust im Umgang mit "Experten"
  • ADHS Eltern suchen häufig verzweifelt nach Therapie und Unterstützung. Sie müssen häufig Koordinator sein und improvisieren...
  • ADHS Eltern werden nicht wirklich ernst genommen

Sind ADHS Eltern inkompetent?

  • ADHS ist nicht durch Fehler oder Erziehung bedingt
  • ADHS ist nicht durch Traumatisierung oder Vernachlässigung erklärbar
  • ADHS Eltern sind häufig "Weltmeister" im Umgang mit Regeln und der Stressbewältigung
  • ADHS Eltern wissen oft weit mehr als die meisten Lehrer und Ärzte

Im Gegensatz zu ADHS Kindern können einfache Kinder mit einer Vielzahl pädagogischer Prinzipien klar kommen.

Selbstzweifel der Mütter
(„Good-enough-mother“)

Schuldgefühle

Schuldgefühl der Eltern

  • Schuldgefühle verursachen keine Hypermotorik
  • ADHS ist kein Aufmerksamkeitsdefizit der Eltern gegenüber dem Kind
  • Aufarbeitung/ Analyse bringt nichts

Elterntraining - Besser als Nichts?

Dr. Winkler wies darauf hin, dass es eine Vielzahl an Elterntrainings, Bücher und Erziehungsatgebern gebe, die den ADHS-Kindern allerdings nicht gerecht würden und nicht ausreichten. Er berichtete auch, dass sogenannte „Sommercamps“ für ADHS-Kinder seiner Erfahrung nach nicht funktionierten. ADHSler bräuchten vielmehr eine individuelle Erziehung und Behandlung.

Dynamisches Wechselspiel

ADHS Kinder versuchen die Beziehung und ihre Entwicklung aktiv zu gestalten. Eigentlich wollen die ADHS Kinder nur das aus ihrer Sicht BESTE für alle Beteiligten

Interaktion

Optimale Situation ist, wenn Eltern/ Lehrer den Temperamtsstil berücksichtigen und den Erziehungsstil auf die Bedürfnisse des Kindes anpassen.

Intervention in Kindergarten/ Schule- Aufklärung und Beratung

Suche nach Motivation---> z.B. Pferde

Problemkinder?

  • ADSler müssen auch das Recht haben sich zu "wehren"- sie müssen nur lernen es angemessen zu tun

Multimodale Therapie

Multimodale Therapie ist wie eine Murmel auf einem Murmelbrett im Gleichgewicht zu halten.

  • Aufklärung und Beratung
  • Eltern- Kind- Therapie

Medizinische Therapie

Da in den anderen Vorträgen schon ausreichend auf die psychologische und pädagogische Therapie eingegangen wurde, beschränkte sich Dr. Winkler hier auf die medizinische Therapie.

Wichtig ist eine gute, individuelle Diagnose, eine gut eingestellte Medikamention und eine Verlaufskontrolle.

Die Medikamentöse Therapie läuft oft falsch- es gibt selten Kontrollen - oft sind die Medikamente schlecht eingestellt.

  • Symptome wahrnehmen
  • Arzt aufsuchen
  • Diagnostik
  • Informationen
  • Therapieplan
  • Medikamention einstellen
  • Compliance (Einhaltung der vorgeschriebenen Diagnoserichtlinien)
  • kontrollieren

Medikamention

Symptomverbesserungen sind eine wesentliche Grundlage für die (Re)Sozialisation

Man muss die Problematik erfassen, Ressourcen und Selbstbestimmtheit fördern und Stärken fördern.

Stärken fördern... häufig erst bei der 2. Chance

Viele ADHSler sind extrem erfolgreich

  • Musik/Medien
  • Medizin/ Wissenschaft
  • Sport

Zielsetzungen->

  • Kompetenzen entwickeln
  • annehmen von Hilfe

Elterntraining

  • ADHS begreifen
  • Selbstwahrnehmung
  • auch die negativen Dinge sehen und verstehen
    Eltern Hilfe => Kinder Hilfe

Verhaltenstherapie neue Erfahrungen => lernen

neuer Ansatz-> nur eine Situation bewusster mit nur positiver Erfahrung erfahren

als Beispiel brachte Dr. Martin Winkler die Situation, dass es einem sehr unangenehm ist, wenn man ständig in der Cafeteria seinen Kaffee verschüttet. Man dann das Gefühl hat, dass alle Leute das mitbekommen und einen anstarren. So eine Problemsituation sollte man dann bewusst üben. Sich hinstellen und EXTRA den Kaffe verschütten und dann mal beobachten, ob und wie die Leute wirklich gucken. Man kann an solchen Übungen lernen, das viele Dinge nur halb so peinlich sind, wie man das Gefühl hat.

Basisbausteine

Störungsbildteaching

  • es dauert lange- verstehen und umgesetz werden- verankern
  • Regeln sind notwendig
  • eigene Ressourcen erkunden !!!
  • Regeln aufstellen
  • Reden und erklären
  • Rückmeldung einfordern
  • Routine entwickeln

Lernen organisieren

  • genau überlegen
  • selbstständig arbeiten
  • Lernmethoden übertragen
  • Lernverhalten festigen
  • Effiziente Lern- Arbeitstechniken benutzen

zuhören lernen

  • genau überlegen
  • laut aussprechen
  • Aufgabe präzise beschreiben
  • mit eigenen Worten beschreiben

Guter Wille- aber...

...es gibt Rückschläge. Der äussere Druck ist oft stark. Die eigenen Erwartungen sind oft negativ. Der gute Wille ist da, es wird ständig kontrolliert und beobachtet.

Besser ist das Gefühl der langen Leine.

Und Experte in eigener Sache werden- sich aber notfalls Hilfe suchen.

Risiko- Schutzfaktoren

in die Waage bringen

ADHSler brauchen Besonderheiten- auch gedanklich

Multimodal...

  • verschiedene Wege führen zum Ziel
  • Erfahrungen berücksichtigen, kombinieren
  • individuelle Lösungen
  • Bedürfnissorientiert
  • Umwege und Verspätungen mit einkalkulieren

Hilfen annehmen...

  • Motivation und Bereitschaft zur Veränderung
  • Therapeutische Hilfe finden
  • Änderungen erlernen
  • Veränderungen beibehalten

ADHS ist kein Sprint sondern ein Marathon

Perspektiven verändern/ Handeln und Üben

  • Problematik aus anderer Sicht sehen
  • andere Meinungen einholen
  • Auf Probleme gefasst sein... aus Fehlern lernen
  • Problemsituationen sind Übungssituationen

ADHSler können alles erreichen, nur nicht so einfach!

zurück zur Übersicht Symposium 2004

12.06.2004

 

   

   © 17.02.2007 by Schlappy und Gipsy•  ads-familie@gisu.de