Beim 1,2-Litermotor
dagegen wurden schon einige technische Verbesserungen realisiert. Dabei kam dem
Justy zugute, dass dieser Motor auch im Kleinbus Libero eingesetzt wurde, wo
ein höheres Drehmoment erforderlich war. Deshalb begnügte man sich nicht damit,
den Motor einfach aufzubohren. Man verpasste ihm vielmehr eine neue
Kurbelwelle, wodurch bei gleicher Bohrung der Hub auf 83mm und der Hubraum auf
1189ccm anwuchs. Das bringt den Vorteil, dass damit das maximale Drehmoment auf
97 Nm anwächst und die Höchstleistung von 68 PS schon bei 5600 U/min zur
Verfügung steht. Damit beschleunigt der Super-Justy in 13,2s auf 100 und
erreicht 155km/h Spitze. Die schlechtere Zylinderfüllung des Langhubers glich
man aus, indem man im Zylinderkopf zwei Einlaß- und ein Auslassventil
anordnete.
Während die kleinen Motoren noch eine Unterbrecherzündung
besitzen, hat der Super-Justy eine elektronisch geregelte Transistorzündung .
Beatmet werden
die Motoren von zweistufigen Zenith-Stromberg-Fallstromvergasern, wobei die
zweite Stufe durch eine Unterdruckdose bei Bedarf zuschaltet. Das
Schwimmergehäuse hat ein Schauglas, was bei der schnellen Fehlersuche sehr
hilfreich ist. Bei schnellem Tritt auf das Gaspedal spritzt eine
Beschleunigungspumpe zusätzlich Kraftstoff ein. Zum Kaltstart gibt es eine
einfache handbetätigte Klappe im Lufttrichter, die sich etwas schwierig
dosieren lässt. Manche Modelle besitzen eine Barometerdose, welche in großen
Höhen der Gemischverfettung durch die dünne Luft entgegenwirkt. In Deutschland
hatten die 1,2-Litermodelle eine Abgasrückführung, wodurch sie als bedingt
schadstoffarm eingestuft waren und so
nach Kauf 26 Monate steuerfrei
gefahren werden konnten. Für die Schweiz und Schweden gab es noch
kompliziertere Abgasreinigungssysteme (EFC-System zur Regelung des
Kraftstoff-Luftgemisches mittels Sauerstoffsensor), einen Aktivkohlefilter zum
Auffangen der Kraftstoffdämpfe und eine Bimetall-Starterklappenautomatik. Das
ermöglichte bereits bei den Vergasermotoren den Einsatz eines geregelten 3-Wege
Katalysatorsystems. Bei den großen Motoren wurde außerdem noch die Regelung der
Ansaugluftvorwärmung durch den Krümmer automatisch geregelt (beim 1000er muß
man noch am Luftfilter auf Winterbetrieb umschalten).
In Deutschland
wurde der 1,2-Litermotor erst mit dem Einsatz der elektronischen
Mehrpunkteinspritzung mit einem geregelten Katalysator ausgerüstet. Dadurch
stieg die Motorleistung auf 75 PS an.
Eine wesentliche Verbesserung war jedoch der Elastizitätsgewinn ( max. Drehmoment
von 96 Nm schon bei 2800 U/min!) und der geringere Verbrauch besonders im
Kurzstreckenbetrieb. Das Einspritzsystem arbeitet mit drei Einspritzdüsen, die
als Magnetventile ausgebildet sind und elektronisch gesteuert den unter 3 bar
Druck stehenden Kraftstoff vor die beiden Einlassventile jedes Zylinders
spritzen. Das hat den Vorteil, dass sich kein Kraftstoff an den Ansaugkanälen
abscheiden kann. Zur Steuerung der Kraftstoffmenge dient kein Luftmengenmesser,
sondern ein Sensor, welcher den Unterdruck im Ansaugrohr misst. Er sitzt an der
Spritzwand rechts neben dem Wischermotor. Für den Leerlauf gibt es ein
Bypasssystem, welches durch ein unter dem Luftfilter sitzendem Magnetventil
gesteuert wird. Am Drosselklappenstutzen rechts befindet sich ein Gummistopfen,
unter dem die Schraube zur Leerlaufdrehzahleinstellung sitzt. Das Steuergerät
links unter dem Armaturenbrett verarbeitet noch weitere Daten zahlreicher
Sensoren, die man der Abbildung entnehmen kann.
Nun möchte ich auf einige persönliche Erfahrungen
speziell mit dem 1,2-Liter-Motor eingehen. Wer glaubt, dass ein Kleinwagen
automatisch auch nur das einfachste Öl in den Motor bekommt, wird seinen Justy
nicht sehr lange fahren. Immerhin holt die kleine Maschine ( man stelle daneben
einen Golfmotor gleicher Leistung) aus 1,2 Litern 75 PS. Es sollte also schon
mindestens halbsynthetisches Öl 10W40, für den Winter besser noch 5W40 sein,
denn ansonsten verkoken die Ölkanäle schnell.
Der Motorblock besteht aus Grauguß und hat einen
Aluminium-Zylinderkopf. Deshalb muß man den Motor besonders schonend
warmfahren. Aluminium dehnt sich bei Erwärmung mehr aus als Grauguß. Wenn sich
bei schneller Erwärmung die Wärme nicht verteilen kann, entstehen Spannungen,
die zu Undichtigkeiten führen.
Die Ventile sollten regelmäßig eingestellt werden (
Einlaß 0,15mm, Auslaß 0,25mm), das sollte bei kaltem Motor geschehen, da das
Ventilspiel bei Erwärmung zunimmt. Sollte die sich die Dichtung des schwimmend
gelagerten Ventildeckels gesetzt haben, genügen 1mm starke Unterlegscheiben
unter den Ventildeckelschrauben, um den Deckel wieder dicht zu bekommen. Der
Zahnriemen muß bei den älteren Modellen alle 40 000 km, bei den neueren alle 50
000 km getauscht werden.
Die schwarzen
Gummizündkabel der Vergasermaschinen sind eine Schwachstelle, ich würde sie
generell gegen die roten Silikonkabel des Einspritzers tauschen. Keinesfalls
dürfen im Dunkeln irgendwelche Funken sichtbar sein. Obwohl der Marder den
Justy nicht so gerne heimsucht, sollte man zumindest das freihängende
Hauptkabel mit Bissrohr ummanteln. Die Kerzen müssen alle 25 000km gewechselt
werden, auch wenn sie noch gut aussehen, lässt die Isolierwirkung der Keramik
nach und die Mittenelektrode brennt sich rund. Dann sollte auch der Motorstart
bei tiefsten Temperaturen keine Probleme bereiten. Lediglich wenn das Fahrzeug
mit halbwarmen Motor abgestellt und nach einer halben Stunde wieder gestartet
wird, muß man den Anlasser etwas länger drehen lassen. Aber das ist eine
Eigenart vieler im Leerlauf mager abgestimmter Viertakter.
Der Benzinfilter,
der am Unterboden links vor dem Hinterrad sitzt, muß ebenfalls alle 25 000 km
getauscht werden. Bei den Vergasermodellen sitzt auf dem gleichen Trägerblech
auch noch die elektrische Benzinpumpe. Man sollte sie öfter auf
Korrosionsschäden untersuchen und besonders beim Einspritzer darauf achten,
dass die Schellen der druckfesten Benzinschläuche nicht durchrosten.
Auch bei der
Kühlflüssigkeit soll das Wechselintervall von zwei Jahren unbedingt eingehalten
werden. Die Flüssigkeit enthält Korrosionshemmer und wird außerdem durch die
Umgebungsluft säurehaltig, wodurch der
Graugussblock korrodiert. Durch den Hahn mit Schlauch am Kühler ist der
Wechsel zum Glück ein Kinderspiel.
Der Motor ist
etwas anfällig für Pleuellagerschäden, weshalb man trotz seiner Elastizität
nicht übermäßig aus niedrigen Drehzahlen heraus beschleunigen sollte. Ein
Klappern im Leerlauf, was beim Hochdrehen verschwindet, rührt von einer zu
lockeren Kette am Ölpumpenantrieb her (die ohne Spanner nur in einer Schiene
läuft) und ist nicht gleich Anlaß für eine Reparatur. So reparaturfreundlich
der Motor sonst auch ist, die linke Seite ist nicht sehr durchdacht angeordnet.
Öl-und Wasserpumpendeckel können zwecks Dichtungswechsel nicht ohne Motorausbau
abgenommen werden, da die Schrauben zu lang sind und beim Herausnehmen am
Innenkotflügel anstoßen.
Bei höheren
Laufleistungen sollte man die Verteilerkappe und den Finger prüfen und
reinigen. Oft sind auch die Kontakte des Schalters für den Kühlerventilator
verbrannt, das sollte man vor dem Sommer rechtzeitig prüfen. Der Ölverbrauch
kann bei mehr als 100 000km Laufleistung bei längeren Autobahnfahrten
ansteigen, ist aber sonst niedrig (weniger als 1l zwischen den Ölwechseln). Bei
hohen Ölverbräuchen sollte man bei älteren Modellen die Kanäle der
Abgasrückführung ab und zu von Ölkohle befreien.
Als ein Mangel
empfinde ich auch die recht schwergängige Kupplung. Mit verursacht wird das
durch das aus unerfindlichen Gründen lange Kupplungsseil, welches in einer
Schlaufe verlegt ist. Da Seele und Hülle eine Kunststoffbeschichtung besitzen,
darf man nicht schmieren. Häufig reißt die äußere Beschichtung und schiebt sich
aus der Hülle. Abhilfe schafft nur ein neues Seil.
Das
Getriebe
Das Fünfganggetriebe basiert auf dem Vierganggetriebe des
Subaru 700, die Zahnräder des fünften Ganges sitzen hinten am Wellenende unter
einem angesetzten Gehäuseteil. Das Schaltgestänge führt am Unterboden direkt
zum Schaltknüppel, was eine direkte und exakte Schaltung erlaubt. Man sollte
aber gelegentlich alle Gelenkbolzen und die Kugel des Knüppels demontieren und
fetten. Warum der Knüppel so lang sein muß, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben,
ich habe ihn um 7cm gekürzt und komme sehr gut damit zurecht, ich muß nun nicht
mehr meine Beifahrer vor Einlegen des 5. Ganges bitten, das Knie einzuziehen.
Das Getriebe
reagiert empfindlich auf zu dickes Öl. Man sollte unbedingt das von Shell
exklusiv für Subaru gefertigte Gear Oil S 75W 80 verwenden, was alle 50 000 km
gewechselt werden muß und nur in Subaru-Werkstätten erhältlich ist.
Ein Schwachpunkt
ist die Synchronisation des 2. Ganges, die sich zunächst bei niedrigen
Temperaturen durch Kratzen beim Herunterschalten bemerkbar macht. Um eine
Reparatur herauszuzögern, sollte man zeitig hoch- und spät herunterschalten und
beim Herunterschalten Zwischengas geben.
Den
Entlüftungsschlauch des Getriebes habe ich in den Ansaugschlauch des Motors
verlängert, so wird sich bildendes Kondenswasser besser aus dem Getriebe
entfernt und es kann bei Wasserdurchfahrten auch kein Wasser hineingelangen.
Zum ECVT-Automatikgetriebe
möchte ich hier nicht viel sagen, da ich damit keine persönlichen Erfahrungen
habe. Die Kraft vom Motor wird hier über eine Magnetpulverkupplung übertragen.
Die Schleifkohlen des Elektromagneten müssen alle 50 000 km getauscht werden.
Der Allradantrieb
Der Justy ist von Grund auf ein Frontantriebswagen,
Motor- und Getriebewellen liegen quer zur Fahrtrichtung. Für den Allradantrieb
wurde im gleichen Gehäuse hinter dem Vorderachsdifferential ein weiteres
Stirnrad angeordnet, dessen Welle dann über ein Kegelradpaar die Kraft auf die
angeflanschte Kardanwelle überträgt. Es gibt also kein Mittendifferential,
welches den Drehzahlunterschied zwischen den Achsen ausgleicht. Dadurch würde
ein Fahren mit Allradantrieb auf trockener Straße zu erhöhtem Reifen-und
Getriebeverschleiß führen. Deshalb ist der Hinterradantrieb zuschaltbar
ausgelegt. Auf der Kegelradwelle sitzt eine Klauenkupplung, die das Kegelrad
mit dem Stirnrad koppelt. Diese Klauenkupplung wird von einer Membran, die an
beiden Seiten eine Kammer hat, betätigt. Jede Kammer ist über ein Magnetventil
mit dem Ansaugkrümmer des Motors verbunden. Betätigt man den Schalter im
Schaltknauf des Getriebes, schließen und öffnen die beiden Magnetventile
derart, dass der Motorunterdruck die Schaltklaue über die Membran jeweils in
die Aus-oder Einkuppelstellung schiebt. Dadurch kann man auch während der Fahrt
den Hinterradantrieb zu-oder abschalten. Es sollte dazu nur der
Drehzahlunterschied der Achsen nahe Null sein, ansonsten (z.b. bei unterschiedlichen
Reifen oder Kurvenfahrt) schaltet es erst nach einer "Kunstpause" mit einem
lauten Ruck. Keinesfalls darf der Schalter bedient werden, wenn bereits ein Rad
am Durchdrehen ist.
Durch das
fehlende Zentraldifferential kommt es bei Kurvenfahrt zu Verwindungen zwischen
Motor-Getriebeblock und Hinterachse. Zur Minderung ist das
Hinterachsdifferential so aufgehängt, dass es sich in einer Gummilagerung um
ein en geringen Betrag verdrehen kann. Bei trockener Straße sind die
Verwindungen so stark, dass man sich mit zugeschaltetem Allrad auf Dauer auch
die Motoraufhängung ruiniert. Man sollte deshalb den Allradschalter mit etwas
Vorüberlegung bedienen.
Diese
Konstruktion hat aber auch so große Vorteile, es ist eine ausgeklügelte
Mechanik und kein "Hilfsallrad". Das beweist schon die Tatsache, dass
Vorder-und Hinterradantrieb nicht exakt die gleiche Übersetzung haben, die
Hinterachse dreht mit einer Gesamtübersetzung von 5,297 wenig langsamer als die
Vorderachse mit 5,285, womit unter Berücksichtigung des Schlupfes der
Gewichtsverteilung entsprechend mehr Kraft von den Vorderrädern übertragen
wird. Eigentlich ist es schade, dass Subaru keine Modelle mit schaltbarem
Allrad mehr baut. Während bei einem Wagen mit nicht sperrbarem
Zentraldifferential ein durchdrehendes Rad genügt, um festzusitzen, müssen beim
Justy zwei Räder durchdrehen, bevor es nicht mehr weitergeht. Auch beim Bremsen
wird ein blockiertes Rad über das Getriebe von den anderen Rädern noch mit
angetrieben, die Blockierneigung ist also viel geringer.
Mit seiner
einfachen Technik zeigt der Justy im Winter ein nahezu narrensicheres
Fahrverhalten. Die Traktion ist enorm und das Kurvenverhalten neutral, das Auto
driftet gleichmäßig weg, ohne zum Drehen zu neigen.
Zur Pflege kann
ich nur noch mal wiederholen, dass auf gleichmäßig abgefahrene Reifen auf allen
Rädern und gleichen Luftdruck zu achten ist. Den Schalter im Knauf, den man
nach Lösen der kleinen Kreuzschlitzschraube nach oben herausziehen kann, sollte
man ab und zu reinigen. Die Gelenke und das Mittenlager der Kardanwelle sind
dauergeschmiert und mit Gummis abgedichtet, Trotzdem gebe ich ab und zu außen
etwas Sprühfett auf die Gelenke, um Eindringen von Wasser zu verhindern. Ein
rostiges Kardangelenk meldet sich mit unangenehmen Quietschgeräuschen.
Das
Fahrwerk und die Bremsen
Die Vorderachse ist eine
McPershon-Einzelradaufhängung mit Federbeinen. Für die Lenkbarkeit befindet
sich oberhalb der Feder ein Tellergleitlager und im unteren Schräglenker ein
Kugelgelenk. Gelenkt wird mit einer sehr direkten Zahnstangenlenkung, die das
Gefühl vermittelt, ein Go-Kart zu fahren. Der Wendekreis beträgt 9,8m.
Quietschgeräusche, die scheinbar aus dem Lenkradtopf kommen, entstehen an der
Gummimanschette der Lenksäule an der Spritzwand. Hier hilft etwas Silikonfett
dauerhaft.
Hinten werden die Räder auch einzeln durch Quer-und Längslenker
und federbeinähnliche Stoßdämpfer geführt. Hier sind die Federn allerdings
separat angeordnet.
Das Fahrwerk entspricht dem Charakter des Autos: hart und direkt,
es bietet wenig Komfort, ermöglicht aber eine recht sportliche Fahrweise.
Die Stoßdämpfer sind recht haltbar, Probleme bereiten die Exzenter
zur Einstellung der hinteren Längslenker, da sie gern festrosten. Leider sind
alle Fahrwerksteile sehr nachlässig beschichtet (oft nur ein schwarzer Anstrich
ohne Grundierung) und rosten besonders an den Schweißnähten, was zu Rissen
führen kann. Auch reißen manchmal die oberen Gummilager der Federbeine ab, was
sich durch Poltern bemerkbar macht. Sie lassen sich aber separat tauschen.
Ebenfalls zum Poltern der Vorderachse führen ausgeschlagene Gummis des
Querstabilisators, was vom TÜV aber nicht beanstandet wird, da es auf das
Fahrverhalten wenig Einfluß hat.
Die vorderen Scheibenbremsen besitzen bei allen Modellen in Europa
innenbelüftete Graugussscheiben. Sie sind als Schwimmsattelbremsen ausgeführt.
Die Graugussscheiben haben
den Nachteil, dass sie stark rosten, nach einer Regennacht auf dem Parkplatz
erstrahlen sie in einer rotbraunen Farbe. Es stört aber wenig, man muß nur beim
ersten Bremsen dran denken. Dafür ist die Bremswirkung gleichbleibend gut, auch
bei Streusalz und Nässe. Die Schlitze der Innenbelüftung rosten schnell zu und
sollten ab und zu mit einem Schraubenzieher gereinigt werden. Der
Belagverschleiß wird durch ein Federblech an einem der Bremsklötze, welches
dann laut quietschend an der Scheibe schleift, angezeigt. Beim Wechsel müssen
unbedingt die beiden Beilagebleche und die vier Führungsbleche mit getauscht
werden. Beim Belagwechsel sollten auch die Bolzen, die den Sattel führen,
gereinigt und mit Silikonfett (ATE-Bremsenpaste) neu geschmiert werden und der
Zustand der kleinen Gummimanschetten kontrolliert werden. Erfahrungsgemäß gibt
es aber bei allen Gummiteilen des Justy sehr wenig Probleme. Die Lebensdauer
lässt sich noch verlängern, indem man Gummiteile gelegentlich mit einem 1:1-
Gemisch aus Glyzerin und Alkohol behandelt.
Im Motorraum sitzt ein
Bremskraftregler, der dafür sorgt, dass der Druck an der hinteren Bremse
geringer gehalten wird.
Die hinteren Trommelbremsen können gereinigt werden, indem man die
Zentralmutter löst und die Trommel ohne Abzieher herunternimmt. Bei der Montage
ist auf die richtige Lage der gewölbten Scheibe und das richtige Anzugsmoment
(147 Nm) zu achten, da man ansonsten das Radlager zerstören kann.
Die Handbremsseile sind relativ freihängend und müssen ab und zu
gefettet werden, sollen sie im Winter nicht anfrieren.
Sehr rostanfällig ist der Verbinder der hinteren Bremsleitungen
rechts vor dem Hinterrad. Dieser ist aus Messing und zerstört elektrochemisch
die darin verschraubten Bremsleitungen.
Die
Karosserie
Die selbsttragende Karosserie wird vorn und hinten durch
verschraubte Fahrschemel, an denen die Halbachsen und der Motor-Getriebeblock
befestigt sind, verstärkt. Schon den Subaru 700 gab es als Drei- und Fünftürer,
der Justy ist sogar für fünf Personen zugelassen. Die Konstruktion hat in
meinen Augen für den Alltagsbetrieb entscheidende Vorzüge. Der Unterboden ist
glatt gehalten, nichts hängt heraus. Die Rücksitzbank lässt sich bei allen
Modellen geteilt umlegen, beim Zweitürer kann man zum Einsteigen mit einem
Handgriff den ganzen Vordersitz vorschieben und die Lehne vorklappen. Die
Konstruktion hat eine Regenrinne am Dach und versenkte Türen. Dafür, dass mir
im Winter noch nie eine Tür zugefroren ist und ich im Handumdrehen einen
Dachträger festbekomme, nehme ich die etwas lauteren Windgeräusche gern in
Kauf. Natürlich muß man dagegenhalten, dass die Karosserie heutigen
Sicherheitsstandards nicht mehr entspricht, es ist eben eine Entwicklung, die
Ende de Siebziger entstand. Leider ist
die Verarbeitung nicht besonders gut, da die Montage fast vollautomatisch
erfolgte. So sind Schweißpunkte und-nähte nicht ausreichend geglättet und
Blechüberlappungen schlecht versiegelt. Das rächt sich mit einer verstärkten
Rostanfälligkeit. Die alten Modelle waren noch mit Terotex unterboden-und
hohlraumversiegelt. Eine richtige Hohlraumversiegelung ist die absolute
Grundlage, wenn man seinen Justy länger fahren will. Dazu eignet sich am besten
ein Mittel auf Fettbasis (z.b. Mike Sanders), da Wachs mit der Zeit hart wird.
Es kommt darauf an, dass das Mittel zwischen die punktgeschweißten Bleche
zieht. Da die Innenverkleidung geschraubt ist und die Schweller nach innen
offen sind, lässt sich die Konservierung leicht durchführen. Besondere
Schwachstellen sind:
- Die hinteren Radläufe, besonders beim Fünftürer durch
die mehrfache Blechüberlappung im vorderen Bereich
Man sollte regelmäßig die
vorderen Plaste-Innenkotflügel demontieren, die Spritzlappen vorn abbauen und
den Bereich dahinter reinigen und konservieren. Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht schützt Dreck nicht, er hält nur wie ein Schwamm die
Feuchtigkeit und verdeckt den Rost vor den Augen des Besitzers.
Hat man ein älteres Modell mit Plastkanten an den Radläufen,
empfehle ich diese zu entfernen, da es darunter immer rostet.
Die Türen sind innen zusätzlich mit einer Folie abgedichtet. Da
durch die äußeren Scheibenschachtgummis immer etwas Wasser eindringt, sollte
man die Türen von innen konservieren und die Folie bei Bedarf erneuern
(Baumarkt). Übrigens haben die Japaner mit Fett sehr gegeizt, so sollte man bei
der Gelegenheit gleich die Schloß-und Fensterkurbelmechanik schmieren.
Wichtig ist, dass das Auto immer dicht bleibt. Kleine
Durchrostungen sollte man gleich reparieren lassen und deren Ursache
beseitigen. Die Ablaufbohrungen der Schweller müssen immer frei gehalten
werden, ansonsten kann der Schweller und der Innenraum voll Wasser laufen.
Damit die Schwellerunterkanten nicht beschädigt werden, empfehle ich zum
Anheben einen Rangierwagenheber zu verwenden. Dieser wird vorn an der
Verbindung des mittleren Motorlängsträgers mit dem Achsträger, hinten unter dem
Differentialgehäuse angesetzt und das Auto achsweise angehoben.
Die Elektrik
Die elektrische Anlage gehört
zu den Stärken des Justy. Fast alles (bis auf die Batterie, die vorne im
Crashbereich sitzt) befindet sich alles da, wo es hingehört, und das in einer
super Verarbeitung. Die Lichtmaschine ist an einer geschützten Stelle, der
Anlasser gut zugänglich, die Sicherungen befinden sich am Armaturenbrett. Die
Steckverbinder im Motorraum sind wasserdicht ausgeführt (bis auf den Verbinder
des Hauptpluskabels von der Batterie zum Hauptsicherungskasten und den Stecker
am Anlassermagneten). Der Lampenwechsel ist ein Kinderspiel, was bei modernen
Autos ja nicht mehr so selbstverständlich ist. Ein Justy auf dem Parkplatz mit
vergessenem Abblendlicht ist undenkbar, da über eine Relaisschaltung das
Hauptlicht mit der Zündung ausgeht. Alle Kabelbäume sind in Wellrohr verlegt.
Bis 1989 hatte der Justy Licht-und Wischerschalter am
Kombiinstrument, was sehr praktisch war. Das wurde aus modischen Gründen durch
fummlige Lenkstock-Drehschalter ersetzt. Außerdem wechselte mit dem Facelift die
Instrumentenbeleuchtung von orange in grün.
Der Einbau eines modernen Radios ist etwas umständlich, da der
Platz im Radioschacht für die vielen Kabel sehr knapp bemessen ist. Außerdem
gibt es keine passenden Adapter mehr.
Eine kleine Schwachstelle ist das Zündschloß. Die Kontakte für den
Anlassermagnetschalter brennen ab, man merkt das daran, dass gelegentlich der
Anlasser nicht mehr richtig einspurt (kratzendes Geräusch beim Startversuch).
Außerdem kann es gelegentlich zu Problemen wegen schlechter Masseverbindung
kommen, da die Kabel auf die lackierte Karosserie geschraubt wurden und nur
über die Schraube Kontakt finden. Da helfen Zahnscheiben und ein Blankkratzen
der Verbindungsstelle.
Zubehör und Ergänzungen
Unbedingt sollte man einen
kompletten Satz Gummifußmatten haben, die als Originalzubehör einen hohen Rand
haben und damit den Teppich trocken halten. Ansonsten gibt es für das Auto von
Subaru Deutschland leider überhaupt kein Zubehör mehr aus dem Originalkatalog.
Da waren mal Sachen im Angebot wie: